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/ “Drive to Goldenhammer”: Mehr als nur eine Sammlung von Songs

Album vun der Woch

“Drive to Goldenhammer”: Mehr als nur eine Sammlung von Songs

Mit ihrem Debutalbum “Drive to Goldenhammer” liefert die britische Band Divorce ein bemerkenswertes Debütalbum, das Indie-Rock mit Folk-, Country- und experimentellen Einflüssen verbindet.

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2 min

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9 min

Divorce | © Alex Evans play_arrow
Divorce (Foto: Alex Evans)

Die Band – bestehend aus Tiger Cohen-Towell (Gesang / Bass), Felix Mackenzie-Barrow (Gesang / Gitarre), Adam Peter Smith (Gitarre / Synthesizer) und Kasper Sandstrøm (Schlagzeug) – lernte sich als Teenager in der eng verbundenen DIY-Szene der Stadt Nottingham kennen und kam Mitte 2021 als Divorce zusammen. Sie veröffentlichte eine Reihe genreübergreifender Singles, die schnell die Aufmerksamkeit von Trendsettern auf der ganzen Welt erregten. Als Einflüsse nennen sie Queen, Belle & Sebastian, Wilco und Abba. Und ihr Debutalbum ist mehr als nur eine Sammlung von Songs – sie ist eine Reise durch intime Geschichten, emotionale Höhen und Tiefen sowie musikalische Vielseitigkeit.

Das Album eröffnet mit „Antarctica“, einem Track, der mit sanften Country-Tönen eine Atmosphäre von Nostalgie und Reflexion schafft. Der Song basiert auf einer persönlichen Erfahrung der Bandmitglieder Tiger Cohen-Towell und Felix Mackenzie

Barrow und setzt den Ton für die introspektive und oft autobiografische Natur des Albums. Die Chemie zwischen den beiden Sänger:innen ist ein zentrales Element der Platte, ihre Stimmen verweben sich in harmonischen Passagen und schaffen ein Gefühl von Nähe und Authentizität.

Eine künstlerische Vision, die über bloßen Indie-Rock hinausgeht

Thematisch erkundet „Drive to Goldenhammer” Identität, Queerness, soziale Themen und die Höhen und Tiefen des Musikerdaseins. Songs wie „Lord“ behandeln den Kampf mit gesellschaftlichen Erwartungen, während „Hangman“ auf die Missstände im sozialen Pflegebereich aufmerksam macht. Besonders eindrucksvoll ist das mehrteilige Stück „Pill“, das mit synthetischen Klängen beginnt und sich in eine warme, fast kathartische Melodie verwandelt – eine Metapher für den Weg zur Selbstakzeptanz.

Musikalisch zeigen sich Divorce von ihrer besten Seite, wenn sie zwischen melancholischen Balladen und funkigen, energiegeladenen Nummern wechseln. Ihr Sound vereint Indie-Rock mit unerwarteten Arrangements, wodurch das Album sowohl zugänglich als auch herausfordernd bleibt.

Mit „Drive to Goldenhammer“ beweisen Divorce, dass sie nicht nur eine vielversprechende Newcomer-Band sind, sondern auch eine künstlerische Vision verfolgen, die über bloßen Indie-Rock hinausgeht. Ein eindrucksvolles Debüt, das neugierig auf ihre weitere Entwicklung macht.

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