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/ Braake - Kann ja alles sein

Album vun der Woch

Braake - Kann ja alles sein

Braake - eng Band déi mat séchere Schrëtt eng däischter Niewestrooss vum däitsche Pop erofgelaf kënnt. Op hirem Debut “Kann ja alles sein” kommen Texter zesummen, déi Häerz a Kapp erreechen. Musikalesch setzen d’70er den Toun, mat enger Mëschung vu Folk, Krautrock an New Wave. D’Claudia Klasen gëtt en Abléck an hiren Newcomer Album.

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3 min

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8 min

Braake | © Rebecca Krämer play_arrow
Braake (Foto: Rebecca Krämer)

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Braake – Eine fünfköpfige Gestalt, die mit sicheren Schritten eine dunkle Nebenstrasse des deutschen Pop heruntergelaufen kommt. Ihr Debütalbum „Kann ja alles sein“ kommt im warmen Klanggewand vom Folk und Rock der 70er daher, mit modernen Elementen von Desert-, Krautrock und New Wave wird über einen unbeirrten, aber unzuverlässigen Takt geschlenkert. 

Was lange wärt…

Braake sind eine Newcomer Band, die es eigentlich schon seit 2008 gibt, denn da fingen die drei Freunde Benno Bings, Till Schomburg und Gregor Zenns in ihrer Schulzeit in Berlin Charlottenburg an, zusammen Musik zu machen. Während ihrer Studenzeit schlummerten die Songs, die in Proben in den Semesterferien immer wieder hervorgeholt wurden, bis zum Jahre 2016 vor sich hin. Eine Session auf dem grosselterlichen Hof im kleinen niedersächsichen Ort Brake hat die Songs dann nämlich aus ihrem Dornröschenschlaf geholt. Der Produzent des Albums, Julian Collin, verleiht den Songs in einen satten, analogen Klang und gestaltet sie frischer und bissiger. Ausserdem kommt mit Camillo Kießig noch eine zweite E-Gitarre dazu. Und auch ein Name musste ja noch her, und wer deutsche Texte schreibt, möchte ungern für eine englische Bremse gehalten werden. Und somit war aus einer Schülerband mit wechselnden Namen Braake geboren.

In den Songs taucht immer wieder diese Balance zwischen Harmonie und Disharmonie und es geht harmonisch oft ins Unerwartete, ohne dass das sich gewollt oder fremd anfühlt. Und das auch bei dem Song „Hinter unseren Gittern“, der von einem Gefängnis erzählt, aus dem man nicht hinaus, sondern hineinwill. Das ist natürlich metaphorisch zu verstehen und bringt die romantische Sehnsucht nach Zweisamkeit, Exklusivität und Verbindlichkeit auf den Punkt, ohne dass es kitschig klingt. 

Ein Newcomer Album, das aufweckt und einen mit aufdringlicher Anziehungskraft hinhören lässt 

Der Sound der fünf Berliner wurzelt breit im Folk und Rock der 60er und 70er Jahre, aber auch Surf-und Krautrock oder vorantreibender New Wave und Pop sind zu hören. Eine schwer greifbare Lethargie und verkappte Wut ist Braake von dem Abend auf dem Schuldach, an dem ein erster Song entstand, bis heute geblieben: Ich find es nicht sehr angenehm, so verstanden zu sein, wenn ich nichts zu verstehen geb‘ und auch nichts verstanden hab.


Der Sound und die Texte in diesem Album erreichen Herz und Hirn und der in die Jahre gekommene Ausspruch „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, wird der Veröffentlichung dieses Debütalbums absolut gerecht. Es ist ein Newcomer Album das aufweckt und einen mit unaufdringlicher Anziehungskraft hinhören lässt.