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/ Anselm Neft

"Die bessere Geschichte"

Anselm Neft

Mat sengem neie Roman "Die bessere Geschichte" beandrockt den däitsche Schrëftsteller Anselm Neft de Feuilleton. Sexuelle Mëssbrauch vu Kanner gëtt hei mat ganz vill Subtilitéit a Courage thematiséiert. Den Anselm Neft ass awer och Slammer, schreift fir verschidden däitsch Zeitunge wéi d'Zeit a seng satiresch Texter sinn och mol an der Titatic ze fannen.

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2 min

Op Invitatioun vum Institut Pierre Werner ass hien zesumme mam Francis Kirps am Parvis vun der Abtei Neimënster opgetrueden. Do sinn da satiresch Texter virgedroe ginn. Bis elo huet den Anselm Neft véier Bicher publizéiert, et si gesellschaftlech Sujeten, déi hien a senger Prosa traitéiert. Den Anselm Neft seet iwwer säin drëtte Roman "Vom Licht":

"Der dritte Roman ist vermutlich das schwerzugänglichste Buch, sehr verkopft, das spielt in einer Selbstversorgerfamilie, die eine agnostische Sekte ist. Da geht es um die letzten Fragen und ob man sich umbringen soll und warum. In langen verschachtelten Sätzen. Das finden aber manche Leute auch lustig. Das ist Geschmackssache. Es lachen ja auch Leute bei Thomas Berhard, ich habe da früher schallend gelacht bei diesen Tiraden. Und dieses neue Buch "Die bessere Geschichte" ist ein bisschen zugänglicher, eine chronologisch erzählte, spannende Geschichte, über das Erwachsenwerden und über die Wunden, die man als Erwachsener dann noch mit sich herum trägt und wie man damit umgeht oder nicht damit umgeht. Es kreist um die Themen Bildung, Erziehung, Machtgefälle und sexualisierte Gewalt oder sexuelle Gewalt."

Den Anselm Neft war selwer an enger jesuitescher Schoul, déi 2010 wéinst Kannermëssbrauch ugeklot ginn ass. Den Anselm Neft wollt seng Protagonisten awer net an e reliéist Internat setzen, "weil ich finde, dass diese katholischen Internatsschulen ihren Zenit überschritten haben und dass es für die meisten Leute klar ist, dass sie ihre Kinder da nicht hingeben wollen und das ist so eine Welt von gestern und dass die irgendwie düster und autoritär sein kann und dass da sexuelle Gewalt ist, das ist keine allzu aufreibende Nachricht. Aber die Reformpädagogik hat ganz viele Seiten, die heute noch spannend sind und die immer mehr und mehr in die normale Schule integriert wird. Und ich finde, ess passt auch mehr zu unserem heutigen Zeitgeist, dass Gewalt nicht so autoritär durchgesetzt wird, sondern im Aufwand der Aufklärung und Befreiung".

Am zweeten Deel vum Roman si mer 27 Joer méi spéit, wéi ginn déi eenzel Betraffen mat der Vergaangenheet ëm? Eng ongewéinlech an iwwerraschend Entwécklung, fir déi den Anselm Neft verschidden Argumenter huet an déi am Gespréich verroden huet.